Der Begriff Zucker stammt vermutlich von dem Sanskrit-Wort śarkarā, das für „süß“ steht. Später wurde daraus das arabische Wort sukkar, das sich im europäischen Sprachraum verbreitete. Zucker gilt heute sowohl als Lebens- als auch als Genussmittel. Mit dem Wort Zucker wird in erster Linie meist der weiße körnige oder würfelförmige Haushaltszucker (Saccharose) assoziiert. Auf dem Markt existieren mittlerweile verschiedene Zuckerarten, die teilweise aus unterschiedlichen Rohstoffen erzeugt werden. Die ältesten Zuckerrohr-Funde stammen vermutlich aus Melanesien und Polynesien etwa aus der Zeit um 8.000 v. Chr. Von dort aus gelangte Zuckerrohr ca. 2.000 Jahre später nach Indien und Persien, wo aus heißem Zuckerrohrsaft Zuckerhut hergestellt wurde. Sehr reiche Patrizier importierten den Rohzucker in der Spätantike als Luxusgut nach Rom. Die Herstellung kristallinen Zuckers geht zurück bis etwa 700 n. Chr. Zu dieser Zeit wurde Zuckerrohr wahrscheinlich von Arabern erstmals auf Plantagen angebaut. Wie viele andere Waren gelangte auch der Zucker mit den Kreuzzügen nach Europa. Zunächst wurde Zucker nur in der Medizin eingesetzt, da der Preis des „weißen Goldes“ sehr hoch war. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts Zucker auch aus Zuckerrüben gewonnen werden konnte (Entdeckung des Chemikers Sigismund Marggraf und seines Schülers Franz Carl Achard), war Zucker für den Großteil der Mitteleuropäer erschwinglich. Von da an wurde Zucker schließlich zum Süßen von Speisen verwendet. Die Produktion von Würfelzucker wurde 1840 von Jacob Christoph Rad eingeführt, der die Würfelzuckerpresse erfand. Etwa zehn Jahre später begann die industrielle Herstellung von Zucker, wodurch der Preis stark sank und Zucker zum täglichen Konsum zur Verfügung stand. Es gibt verschiedene Sorten von Zucker, die aus unterschiedlichen Quellen stammen. Der normale Haushaltszucker ist Saccharose, welche aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr stammt. Dieser Zucker hat eine kristalline Struktur und ist farblos, erscheint durch die Lichtbrechung jedoch weiß. Andere Formen von Zucker sind u. a. der überwiegend aus Früchten stammende Fruchtzucker (Fruktose) sowie der aus der Milch stammende Milchzucker (Laktose). Auch aus Getreidestärken wie Mais- und Weizenstärke kann Zucker gewonnen werden.
Haushaltszucker (Saccharose): Saccharose ist der aus Zuckerrohr und Zuckerrüben gewonnene Zucker. Chemisch gesehen handelt es sich um ein Disaccharid aus je einem Molekül Glukose und Fruktose.
Fruchtzucker (Fruktose): Fruchtzucker kommt in Früchten und Honig vor. Der auch als Lävulose bezeichnete Einfachzucker hat unter allen Monosacchariden die größte Süßkraft. Die industrielle Gewinnung von Fruchtzucker erfolgt aus Rohr- und Rübenzucker. Fruktose ist auch für Diabetiker geeignet, da diese den Insulinspiegel nicht beeinflusst.
Milchzucker (Laktose): Milchzucker kommt vorwiegend in Milch und Milchprodukten vor. Dieses Disaccharid besteht aus je einer Einheit Glukose und Galaktose. Für die Erzeugung von Sauermilchprodukten ist Milchzucker eine unentbehrliche Komponente. Grundsätzlich ist Milchzucker leicht verdaulich, aber bei Personen mit einer Laktoseintoleranz besteht eine Milchzuckerunverträglichkeit.
Traubenzucker (Glukose): Bei Traubenzucker handelt es sich um einen Einfachzucker, der aus Stärke durch enzymatischen Abbau erzeugt wird (Stärkeverzuckerung). Dieser auch als Dextrose bezeichnete Zucker ist der Grundbaustein vieler Mehrfachzucker. Natürlicherweise kommt Glukose auch in Früchten im Honig vor.
Rohrzucker: Rohrzucker ist aus Zuckerrohr gewonnene Saccharose. Je nach Aufarbeitungsgrad kann Rohrzucker als Rohrohr-, Vollrohr- oder normaler Haushaltszucker gehandelt werden.
Rübenzucker: Rübenzucker ist aus Zuckerrüben gewonnene Saccharose.
Palmzucker: Palmzucker wird aus dem süßen Saft von Atta- und Zuckerpalmen gewonnen, die auf Plantagen angebaut werden. Die Süßkraft von Palmzucker ist relativ gering, aber dieser Zucker verfügt über ein besonderes Aroma. Palmzucker wird in der Küche vor allem für Gebäck und Nachspeisen verwendet.
Malzzucker (Maltose): Malzzucker ist ein natürliches Abbauprodukt von Stärke und wird industriell aus Gerste gewonnen. Dieses Disaccharid besteht aus zwei Glukoseeinheiten
und hat eine geringere Süßkraft als Saccharose. Malzzucker spielt eine wichtige Rolle bei der Alkoholproduktion (z. B. Bierherstellung).
Invertzucker: Invertzucker ist ein Sirup, der je zur Hälfte aus Glukose und Fruktose besteht. Invertzucker wird durch Hydrolyse aus Saccharose oder Stärke gewonnen und vor allem in der Lebensmittelindustrie, beispielsweise als Kunsthonig, verwendet. Je nach Art der Verwendung und Verarbeitung des Zuckers kann eine weitere Einteilung in verschiedene Zuckersorten und Zuckergemische erfolgen.