Ratgeber

So ist Kaffee eine Wohltat

Das Erfreuliche an dem aromatischen Genuss ist: Meist reichen schon ein, zwei Tässchen täglich, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Denn gerade beim Kaffee gilt: Weniger ist oft mehr. Chronische Vieltrinker, die den braunen Sud in rauen Mengen konsumieren, tun ihrer Gesundheit jedenfalls keinen Gefallen. Ob und wie stark sich die positiven Kräfte des heißen Gebräus entfalten, hängt freilich von vielem ab. Von der eigenen Tagesform etwa, der gesundheitlichen Verfassung insgesamt und natürlich den individuellen Trinkgewohnheiten.
Obwohl koffeinhaltiger Kaffee streng genommen eine Rauschdroge ist, stimmen die meisten Wissenschaftler darin überein, dass gegen einen moderaten Kaffeegenuss nichts einzuwenden ist. Doch welche Menge gilt noch als moderat und ist wirklich bekömmlich? Ist eine Tasse morgens und eine nachmittags das richtige Maß? Sind drei bis fünf Tassen am Tag für gesunde Erwachsene noch akzeptabel? Gegen diese Menge hat beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) weder aus ernährungsphysiologischer noch aus pharmakologischer Sicht etwas einzuwenden.
Es gibt Menschen, die offenbar problemlos auch mit größeren Dosen des schwarzen Stoffes klarkommen. Dennoch scheinen 300 Milligramm Koffein, die wir mit vier Tassen Kaffee aufnehmen, die rechte Menge zu sein, um einen gesundheitlichen Nutzen aus dem aromatischen Getränk zu ziehen und den Energieumsatz des Körpers anzukurbeln. Die positive anregende Wirkung vom Koffein ist jedenfalls – daran ist wissenschaftlich kaum zu rütteln – durch höhere Dosen nicht zu überbieten.
Wie stark jemand auf Kaffee reagiert, hängt von der persönlichen körperlichen und seelischen Verfassung ab. Alter, Gewicht, Größe, Gesundheitszustand, all das spielt eine Rolle. Manchen reicht der anregende Effekt einer Tasse Kaffee am Morgen für den ganzen Tag. Andere brauchen ihre milde Droge in kürzeren Abständen, um gut über die Runden zu kommen. Zur Erinnerung: Nach zwanzig bis vierzig Minuten setzt im Allgemeinen die Wirkung des Koffeins ein, nach anderthalb Stunden ist die maximale Konzentration im Blut oft schon erreicht. Bis die Leber in vielen kleinen Schritten Koffein entgiftet und die übrigen Wirksubstanzen des Kaffees verarbeitet hat, kann es manchmal sechs und mehr Stunden dauern.
Wer einen schnellen Stoffwechsel besitzt, baut die Inhaltsstoffe des Getränks rascher ab, bekommt folglich weniger lang  etwas von den Wirkungen zu spüren. Von Rauchern ist beispielsweise bekannt, dass ihr Organismus Koffein sehr schnell umsetzt, da bei ihnen das entsprechende Enzym eine höhere Aktivität besitzt. Die Halbwertszeit von Koffein ist bei Schwangeren und Frauen, die Hormone nehmen (die Antibabypille zum Beispiel), mitunter dreimal so lang wie sonst üblich. (Als Halbwertszeit wird die Zeitbezeichnet, die benötigt wird, bis im Organismus die Hälfte der Dosis eliminiert worden ist.)
Auch das Körpergewicht fällt ins Gewicht: Die gleiche Koffeindosis führt bei einem Leichtgewicht von 50 Kilogramm zu doppelt so hohen Gehirnkonzentrationen wie bei einem 100 Kilogramm schweren Menschen. Ein Paradebeispiel, wie unterschiedlich die Reaktionen auf Kaffee von Mensch zu Mensch ausfallen: Während dem einen nach dem Genuss des schwarzen Getränks der Schädel brummt, greift ein anderer nach dem Kaffeepott, um seine Kopfschmerzen zu verscheuchen.

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