Praktisch in jedem Sommer, wenn die Volkslaufe stattfinden, sind Berichte über Falle von Hitzschlag in den Tageszeitungen zu finden. Unter körperlicher Belastung wird von der Muskulatur nicht nur Bewegung, sondern insbesondere auch Warme produziert. Diese Warme muss vom Kreislauf abtransportiert werden. Es ist also nicht verwunderlich, dass die Anforderungen an den Kreislauf durch das Erfordernis der erhöhten Energiebereitstellung unter Wärmebedingungen zu einer Konfliktsituation führen können, die in einem Versagen des Kreislaufs endet. Ganz besonders ungünstig ist hierfür Belastung in warmer Umgebung bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit, bekannt als schwül-warmes Wetter. Die Luftfeuchtigkeit ist dabei oft entscheidender als die Temperatur. Die Wärmeabgabe durch den Kreislauf geschieht durch das Schwitzen. Dabei produziert der Körperschweiß, der die Aufgabe hat, zu verdunsten und damit dem Körper Warme zu entziehen. 1st die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, kann das Verdunsten nicht mehr stattfinden.
In harmloseren Fallen kommt es dadurch zum Hitzekollaps, d. h. aufgrund der Weitstellung der Hautgefäße fließt nicht mehr genug Blut zum Herzen zurück, das Herz pumpt nicht mehr ausreichend Blut ins Gehirn, was dann zur Bewusstlosigkeit führt.
Wesentlich gefährlicher ist der Hitzschlag. 1m Gegensatz zum Hitzekollaps steigt hierbei die Körpertemperatur an. Es werden extreme Werte von über 40°C erreicht, die nicht nur das Gehirn und die Organe schädigen, sondern sogar zum Tode führen können. Die typischen Zeichen des Hitzschlags sind zunehmende Benommenheit bis zur Bewusstlosigkeit, die Haut ist zunächst heiß, später geht die Fähigkeit zum Schwitzen verloren, die Haut wird jetzt trocken und schließlich graufahl.
Beim Sonnenstich ist weniger die Hitze entscheidend als die direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf, die zu einer Reizung des Gehirns führt und sich dann in typischen Symptomen zeigt: Übelkeit, Erdbeeren, Kopfsehmerzen, bis hin zu Bewusstlosigkeit. Der Sonnenstich tritt charakteristischerweise an sehr klaren Tagen mit starker Sonneneinstrahlung auf. Besonders gefahrlieh sind windige, sonnige Tage, an denen die Kühlung durch den Wind dafür sorgt, dass die Sonneneinstrahlung nicht als Hitze empfunden wird. Kinder sind wesentlich empfindlicher als Erwachsene. Wer zu solchen Beschwerden neigt, sollte sich durch eine Kopfbedeckung schützen.