Vereinfacht gesagt gibt es zwei Arten von Fett im menschlichen Organismus: Körperfett und inneres Bauchfett. Das Körperfett, auch „peripheres Fett“ oder „Unterhautfettgewebe“ genannt, das sich überall im Körper unter der Haut bilden kann – im Gesicht, am Hals, an den Armen und Beinen, an den Hüften. Es bildet sich auch „am Bauch“, also als Außenschicht, es gehört zur ersten Schicht unter der Haut, die der Chirurg bei einer Operation durchtrennt. Ausgeprägte Körperfettanteile ergeben das Bild eines klassisch starkgewichtigen Menschen.
Und dann gibt es noch das eigentliche, das innere Bauchfett oder auch das „abdominale Fett“. Es bildet sich nicht unter der Haut, sondern wächst innerhalb des Bauchraums und lagert sich zwischen den Darmschlingen und Bauchgefäßen an. Die Verteilung des Bauchfetts im Körper ist mit einem Eisberg vergleichbar, der im Ozean treibt: Nur der geringere Teil dieses Fetts ist als Bauchansatz von außen an der Körperform sichtbar. Der größere und somit unsichtbare Fettanteil befindet sich „unter Wasser“, also im Bauchraum. Was von außen wie ein Bäuchlein aussehen mag, birgt mitunter einen sehr vielhöheren Fettanteil als vermutet.
Diese beiden Fettarten unterscheiden sich zum einen in ihrer Entstehung, aber auch in ihrer Funktion. Körperfett dient bis zu 98 % als Energiereserve für Muskeln und Herz. Bauchfett hingegen ist das exklusive Energiefettreservoir des Gehirns. Dieser Unterschied liegt in einer einfachen anatomischen Gegebenheit der Gefäßversorgung begründet: Die energiereichen Fettsäuren aus dem „peripheren Fettgewebe“ – also dem Körperfett – gelangen in den so genannten „großen Kreislauf“, das heißt in das Venensystem, das den Körper drainiert und direkt zum Herzen führt, der Herzmuskel kann diese Energie über die Herzkranzgefäße gleich für sich verwerten, oder das Herz kann diese Energieträger über das Arteriensystem zu den Skelettmuskeln weiterpumpen.
Anders ist es beim Bauchfett: Im Hungerzustand und im psychosozialen Stress gelangen – durch den Einfluss der Stresshormone Cortisol und Adrenalin – energiereiche Fettsäuren in großen Mengen aus dem Bauchfett über das Pfortadervenensystem zunächst zur Leber. Hier werden sie in Ketonkörper umgewandelt, das sind Stoffwechselprodukte, die das Gehirn zusätzlich oder alternativ zur Glukose gebrauchen kann.