Genauso, wie unsere jagenden, Felder bestellenden und herumziehenden Vorfahren müssen wir uns bewegen, um gesund zu bleiben und uns gut zu fühlen, ganz gleich ob wir eine stärkere Balance-, Dominanz- oder Stimulanz-Struktur haben. Die chinesische Da Qing-Studie und die finnische Diabetes-Präventions-Studie aus dem Jahr 2004 haben bewiesen, dass eine reine Ernährungsumstellung bei gleichzeitiger körperlicher Trägheit in gesundheitlicher Hinsicht deutlich weniger bringt, als körperliche Mobilität. Natürlich machen bestimmte Bewegungsarten keinen Spaß, wenn man untrainiert oder leicht übergewichtig ist. Doch gibt es für jeden Körper und jeden Geist die passende Bewegungsart mit anschließendem AhaEffekt, die dem Gehirn ein Wohlgefühl signalisiert und Lust auf mehr macht.
Das schaffen Sie durch mehr Bewegung:
Besser aussehen: Beim Training verbrennen die Zellen Fett und beschleunigen Entgiftungsprozesse im Körper. Störende Fettpolster verschwinden und durch den gleichzeitigen Muskelaufbau strafft sich der Körper, die Körperhaltung verbessert sich. Man bekommt ein intensives Gespür für seinen Körper. Auch das Hautbild verändert sich positiv durch die bessere Durchblutung.
Mehr Lebensqualität: Bei körperlicher Aktivität nimmt unser Körper zehnmal mehr Sauerstoff auf als in Ruhephasen. Alle Organe erhalten einen Energieschub. Stoffwechsel und Durchblutung werden angekurbelt. Bei regelmäßig durchgeführten Sporteinheiten wird das Immunsystem angekurbelt und stellt deutlich mehr Abwehrstoffe her, die unseren Organismus vor Krankheiten schützen, als im Ruhezustand.
Besser denken: Auch das Gehirn wird besser mit Sauerstoff versorgt. Dadurch kommt es im Vorderlappen der Hypophyse zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons ACTH. Dieses sogenannte Kreativitätshormon reguliert den Blutdruck, macht geistig fit und verbessert die Konzentrationsleistung. Außerdem ist Bewegung der Königsweg zu besseren kognitiven Leistungen. So erschließen sich beispielsweise Kinder ihre Welt ausschließlich über Bewegung und lernen darüber ihre Fähigkeiten und Grenzen kennen.
Sich besser fühlen: In der Skelettmuskulatur kommt es durch Bewegung zu einer Zunahme des Mitochondrien Volumens. Das sind die Kraftwerke einer Zelle, in denen der Sauerstoffwechsel stattfindet. Der Körper verbrennt bei dynamischer aerober Ausdauerbelastung mehr Fett anstelle von Zucker. Im Blut lassen sich positive Veränderungen wie eine verbesserte Fließeigenschaft (wichtig zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen) registrieren, die schon nach kurzfristigem Training eintreten. Zudem wird das schädliche LDL-Cholesterin im Blut abgebaut und das nützliche HDL-Cholesterin vermehrt.
Besser lieben: Nachweislich kann nur regelmäßige körperliche Aktivität biologische Alterungsprozesse aufhalten. Wer regelmäßig Sport treibt, dessen Organismus stellt vermehrt Wachstums- und Sexualhormone her. Durch einen höheren Östrogenspiegel bei Frauen beziehungsweise mehr Testosteron bei Männern kann auch das Liebesleben von der täglichen Bewegung profitieren.
Das Anti-Stress-Programm: Bei regelmäßiger dynamischer Muskelaktivität werden mehr Glückshormone, die sogenannten Endorphine, ausgeschüttet: Der Nervenbotenstoff Serotonin macht munter und sorgt für gute Laune. Körperliche Aktivität beeinflusst auch die Psyche bei einer Depression positiv. Auch die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin werden verstärkt abgebaut und wir kommen in Belastungssituationen rascher wieder ins seelische Gleichgewicht. Denn Blutdruck und Pulsfrequenz steigen weniger stark an.
Aktiver Gehirnschutz: Nach neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung wird die altersbedingte Nachlässigkeit des Hirns durch dynamische Bewegung gemildert. Laut einer Studie der Universität Erlangen können Senioren allein durch zügiges Gehen die exekutiven Kontrollfunktionen des Gehirns verbessern. Dazu reicht es schon, wenn man sich dreimal pro Woche mindestens 20, besser aber 45 Minuten lang auf den Weg macht.